Memorandum Mitarbeiter- Führungskraft

 

  1. Verwöhnen Sie mich nicht. Ich weiß ganz gut, dass ich nicht alles, was ich verlange, haben muss. Ich teste Sie ja nur.

  2. Haben Sie keine Angst, mit mir bestimmt umzugehen. Ich ziehe es vor. Dann weiß ich, woran ich bin.

  3. Zwingen Sie mich nicht. Das lehrt mich, dass nur Macht zählt und ruft nur meinen Trotz hervor. Ich reagiere besser auf Anleitung.

  4. Seien Sie nicht wechselhaft. Das verwirrt mich und ich versuche desto mehr, alles zu bekommen, was ich will.

  5. Machen Sie nur Versprechungen, die Sie einhalten können. Wenn Sie ein Versprechen nicht einlösen oder wieder zurücknehmen, erschüttern Sie mein Vertrauen zu Ihnen.

  6. Fallen Sie nicht auf meine Herausforderungen herein, wenn ich etwas sage oder tue, nur um Sie aus der Fassung zu bringen. Dann werde ich nämlich versuchen, noch mehr solche Siege zu erringen.

  7. Sorgen Sie sich nicht so sehr, wenn ich sage: "Ich schätze Ihren Führungsstil nicht."  Ich meine es ja nicht so, ich möchte nur, dass es Ihnen leid tut, wenn Sie mir etwas angetan haben.

  8. Bewirken Sie nicht, dass ich mich kleiner fühle, als ich bin. Dann werde ich mich nämlich wie ein toller Kerl benehmen müssen.

  9. Tun Sie nichts für mich, was ich selbst tun kann. Dann fühle ich mich wie ein Baby und stelle Sie weiterhin in meinen Dienst.

  10. Befassen Sie sich nicht zu sehr mit meinen schlechten Gewohnheiten. Das veranlasst mich nämlich, sie zu behalten.

  11. Korrigieren Sie mich nicht vor anderen Leuten. Es beeindruckt mich viel mehr, wenn Sie ruhig und allein mit mir sprechen.

  12. Versuchen Sie nicht, mein Benehmen während eines Streites zu besprechen. Aus bestimmten Gründen kann ich zu dieser Zeit nicht so gut zuhören und meine Mitarbeit ist noch schlechter. Sie können ja handeln, aber besprechen sollten wir es später.

  13. Versuchen Sie nicht zu predigen. Sie werden sich wundern, wie gut ich weiß, was richtig und falsch ist.

  14. Nörgelen Sie nicht. Um mich zu schützen, muss ich tun, als ob ich taub wäre.

  15. Stellen Sie meine Ehrlichkeit nicht in Frage. Ich bekomme leicht Angst und erzähle Lügen.

  16. Schenken Sie meinen kleinen Leiden nicht so viel Aufmerksamkeit. Es könnte sein, dass ich sonst eine schwache Gesundheit zu schätzen lerne, wenn sie mir so viel Aufmerksamkeit einträgt.

  17. Schützen Sie mich nicht vor Folgen. Ich muss aus Erfahrungen lernen

  18. Entziehen Sie sich nicht, wenn ich wirklich etwas wissen will. Sonst werden Sie merken, dass ich aufhöre zu fragen und mir meine Antworten woanders suche.

  19. Denken Sie nicht, es sei unter Ihrer Würde, sich bei mir zu entschuldigen. Eine ehrliche Entschuldigung erzeugt in mir Respekt Ihnen gegenüber.

  20. Deuten Sie nie an, dass Sie perfekt oder unfehlbar sind. Sie wären ein zu großes Vorbild für mich.

  21. Werden Sie nicht ängstlich, wenn ich mich fürchte. Denn dann werde ich noch furchtsamer. Zeigen Sie mir lieber Mut!

Adaptiert und gekürzt von HH. Ursprüngliche Version: Memorandum Kind - Erzieher nach Vickey Stolz